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Einer der größten Irrtümer

Heute möchte ich mich mal einem etwas pikanterem Thema in der Fotografie widmen. Du wurdest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mindestens 1 Mal damit konfrontiert oder hast es Anfangs sogar selbst geglaubt. Auch ich selbst muss mich dabei an der Nase nehmen, denn ich habe in meiner Anfangszeit auch mal geglaubt, dass worüber ich gleich sprechen möchte, nicht notwendig sei oder komplett weggelassen werden kann. Und wie viele andere auch schon vor mir wurde ich da eines besseren belehrt :-)


Na hast du schon eine Idee was ich meinen könnte?

Nein? Na dann gleich weiterlesen ;-)



Ein nachdenklicher Patrick
Ich (wie so oft) in Gedanken versunken


"#nofilterneeded"

Das soll jetzt definitiv kein "hate" Beitrag werden, im Gegenteil, ich möchte dich auf einen sehr wesentlichen Bestandteil der Fotografie aufmerksam machen. Im heutigen digitalen Zeitalter (Instagram, Facebook und co.) liest man öfters bei einem Foto "#nofilterneeded". Dir ist das vl. auch schon mal aufgefallen oder hast es auch schon selbst benutzt und oft, ist auch ein Foto direkt aus der Kamera bereits so schön, dass man es eigentlich gar nicht mehr bearbeiten möchte oder müsste. Wenn du solche Fotos gemacht hast, dann ist das definitiv eine richtig coole Sache ABER das passiert meist nur in Ausnahmefällen und ganz ehrlich, wenn du nicht gerade 10 Jahre Erfahrung hast oder deine Umgebung dahingehend so beeinflussen kannst, dass sämtliche Einstellungen der Kamera bis hin zur Komposition und Lichtstimmung richtig perfekt passen, dann hast du meist nur glück gehabt. Das ist aber nicht gleich was schlechtes. Was ich leider oft mitbekomme ist, dass damit anfangs oder bei Personen die gerade erst in die Fotografie einstiegen, dann sich oft die Frage gestellt wird, ob man überhaupt Fotos bearbeiten muss. Kann die Nachbearbeitung denn nicht einfach weggelassen werden? Oder ganz gefährlich, muss das Foto nicht bereits so aus der Kamera raus kommen ohne viel oder groß (Nach-) Bearbeiten zu müssen?


Eine schnelle und einfache Antwort von mir darauf ist, Nein ;-) Und ich erkläre dir auch gleich warum.




Vorher-Nachher Vergleich 1




Grundlegendes zur Bildbearbeitung

Also muss denn die Bildbearbeitung sein? Kann ich denn die Bilder nicht direkt aus der Kamera (egal ob wir jetzt von einer Handykamera sprechen oder einer Spiegelreflex etc.) nehmen und verwenden wie sie sind?

Natürlich kann man das grundsätzlich (und technisch) machen, das ist schon möglich, die Frage die sich stellt ist, ob man das auch wirklich will?


Ich möchte mal bei all jenen, die eine Kamera gekauft haben in Erinnerung rufen was wir da eigentlich für Fotografie so ausgeben. Denn da liegt eine menge Geld drin, denn alleine ein Einsteigermodell für eine Spiegelreflexkamera kostet im Schnitt 500 bis 800€ und das kennt nach oben hin im Grunde keine Grenzen. Wir kaufen teure Objektive dafür, dass unsere Fotos noch schöner werden und investieren sozusagen auch laufend Geld in unser Equipment und all das schöne technische Zeug damit die Fotos noch schöner werden aber jetzt ist die Sache folgende, wenn man dann die Fotos völlig unbearbeitet "roh" aus der Kamera rausholt verschenkt man einen erheblich großen Teil der auch erheblich viel Kostet an diesem ganzen Zeug (Kamera, Objektive etc.) und somit verschwendet man dadurch viel Geld.

Man darf nämlich nicht vergessen, dass die Bilder die man "roh" aus einer Kamera holt, sehr vielseitig bearbeitbar sind und viel Spielraum zur Bearbeitung bieten und man eigentlich genau dafür sehr viel Geld bezahlt.


So viel mal zur Grundlage, warum Bildbearbeitung überhaupt sein sollte :-)



Vorher-Nachher Vergleich 2



Filmausarbeitung = Digitale Ausarbeitung

Eine andere Erklärung wäre ein Vergleich mit der Filmausarbeitung in der analogen Fotografie, denn bis die digitale Fotografie überhaupt den Markt erobert hat, gabs nur Film. Den hat man gekauft, in seine Kamera eingelegt und danach fotografiert. Danach ist dieser Film ins Labor (Dunkelkammer) gebracht worden und die Ergebnisse sind dann auf Papier erschienen.


Jetzt könnte man annehmen das JPEG, welches aus unserer Kamera kommt, ist wie das ausgearbeitete Foto aus dem Labor. Das stimmt aber leider nicht ganz, denn was im Labor sehr wohl passiert ist eine Bildbearbeitung. Ohne Ausarbeitung gab es damals kein fertiges Bild. Die (digitale) Bildbearbeitung am Computer oder mittlerweile auch am Smartphone ist also unsere Möglichkeit, unsere Bilder selbst auszuarbeiten.


In der analogen Fotografie wäre man nie auf die Idee gekommen, sich einfach nur die Negative (heute RAW-Datein) schicken zu lassen und fertig.

Anders gesagt, wir überspringen die Bearbeitung nicht, wir machen sie mittlerweile nur selber.



Ausreden gib's viele

Sehr viele Ausreden kenne ich natürlich auch und habe ich auch selbst benutzt ;-) Ein paar wären z.B.:

"Ich will das Bild nicht verfälschen..."

"Ich möchte (möglichst) echte Fotos machen..."

"Mir ist das zu aufwändig..."


Da könnte man sicher eine ganze Liste von Ausreden führen warum man eine Bildbearbeitung nicht machen will, aber die Bildbearbeitung gehört einfach zur Fotografie dazu. Manche sagen es wäre sogar eine 50/50 Sache, aber ich denke es variiert sehr von Fall zu Fall. Manche Fotos benötigen fast keine Nachbearbeitung, einige nur sehr wenig, andere wiederum werden sehr stark Nachbearbeitet und manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten die man verändert aber ganz ohne eine Ausarbeitung geht's nicht wirklich.



Vorher-Nachher Vergleich 3


Es soll Spaß machen

Ganz egal ob man viel oder wenig Zeit aufwändet um seine Fotos zu bearbeiten, der Punkt ist es macht Spaß bzw. soll es Spaß machen ;-)


Und wenn du deine RAW Fotos in ein JPEG umwandelst, musst du so oder so deine Fotos erst mal durch einen "RAW Converter" schicken um ein JPEG daraus zu machen also hat sich diese Frage eigentlich damit für Fotografen welche RAW fotografieren, bereits von selbst erledigt ;-)


Achja und ein Instagramfilter auf ein Foto anzuwenden ist ebenfalls eine Bildbearbeitung, nur halt sehr vereinfacht :-)





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